Samstag, 6. Juni 2020

Vatertag

Theoretisch hat die Madame seit Monaten, ach nein man kann sagen seit zwei Jahren ein Konzept im Kopf, was wie und wann hier erscheinen könnte. Es gibt ja grundsätzlich auch sehr viel zu erzählen. Aber beim Jubel Trubel im Alltag und vor allem, weil das Geniessen vom petite fille so wunderschön ist, bleibt der liebe Blog auf der Strecke. Macht nichts, die Madame hat ja sowieso die Devise nur zu bloggen, wenn das Herz bereit dazu ist.

Und heute ist das Herz mehr als bereit, es sprudelt und sprudelt und es muss nun einfach raus. Ja heute ist Vatertag! Nicht, dass die Madame das in ihrem früheren Leben jemals wahrgenommen hätte, geschweige dem eigenen Vater ein Zeichen dazu getan hätte. Aber mit unserem lieben petite fille, hat sich halt alles geändert. Aber beginnen wir einmal beim Muttertag. Dieser scheidet nämlich die Geister in unserer Familie. Da gibt es die absolute Pro Fraktion und auch das pure Gegenteil. Die Madame hat das die vergangenen 39 Jahre nicht so beschäftigt. Dieser Tag war einfach, Tochter hat mit einer Nettigkeit die Anerkennung ausgedrückt, hat bei einem gemeinsamen Essen teilgenommen und gut war. Da die Madame nun plötzlich ein Mueti wurde, ergab sich da eine ganz neue Bedeutung. Es war ein schöner Tag, denn das Bewusstsein, dass da ein kleines liebes Wesen einem anvertraut wurde, berührt das Herz so sehr. Und die lieben Worte und die liebe Aufmerksamkeit vom Liebsten und der Liebsten, tat einfach gut und die Madame genoss es.

Und nun genau heute an diesem Sonntag ist Vatertag bei uns in der Schweiz. Und die Madame möchte dem Liebsten Danke sagen. Als Ehemann ist er ja schon einfach wunderbar, wirklich ein Traum von Mann und die Madame verliebt sich täglich neu in ihn. Aber was der Liebste nun auch noch als Papi an den Tag legt, ist unglaublich und berührt das Herz ganz fest.


Die Madame hatte eine Woche vor der Geburt dreimal einen Hexenschuss. Und wer noch nie einen Hexenschuss hatte, kann sich nicht vorstellen, welche Schmerzen da durch den Körper jagen. Zuerst war die Madame verunsichert, ob das wohl Wehen wären, aber nix da, die Hexe hatte geschossen. Beim dritten Mal war ein Aufstehen nicht mehr möglich. Kugelrund kniete die Madame am Badezimmerboden, konnte nicht mehr Aufstehen und hatte Schmerzen ohne Ende. Die Ambulanz kam mit Blaulicht, die Madame wurde im Spezialrollstuhl X Treppen nach unten verfrachtet, was jedes Mal mit einem Stich in den Rücken verbunden war, und wurde wieder mit Blaulicht ins nächste Spital gebracht. Was das alles mit sich brach und wie dann die ganze Geburt und Wochenbett Geschichte weiterging, würde hier den Rahme sprengen. Schön war es auf alle Fälle nicht. Nach zehn Tagen im Spital konnten unser petite fille und die Madame nach Hause. Das war wunderschön und doch so belastend, weil jeder einzelne Schritt neu erlernt werden musste. Ja die Madame musste von Grund auf wieder Laufen lernen. Ein Kind zu tragen war unmöglich, zu wickeln, ebenfalls, nur im Bett war ein Halten möglich, sonst nichts. Und so hatte der Liebste eine Frau zu Hause, welche nicht zu gebrauchen war und ein Neugeborenes. Zudem hatte er gerade eine neue Stelle begonnen in einem anderen Gebiet als vorher tätig war. Und was hat dieser wunderbare Mann gemacht: Zugepackt. Er kümmerte sich rührend um das petite fille, dies am Tag, stand in der Nacht mehrmals auf, gab den Schoppen, wickelte, tröstete die Ehefrau, welche nur hilflos zusehen konnte und zwanzig Minuten brauchte, bis sie auf der Toilette war und wieder zurück. Und er beklagte sich nie, nein es gab keine Vorwürfe kein Murren nichts, einfach grenzenlose Liebe für seine beiden Frauen. Natürlich konnte er wegen der Arbeit nicht die ganze Betreuung von uns beiden übernehmen, so standen viele Familienmitglieder, Freunde und auch die guten Feen vom roten Kreuz im Einsatz. Für die Madame selber kam die Spitex, weil selber duschen oder anziehen nicht ging. Auch die Physio kam mehrmals wöchentlich zu Hause vorbei. Es dauerte weit mehr als sechs Wochen, bis die Madame langsam selber wieder so weit sich bewegen konnte, dass sie zu sich selber und der süssen Tochter schauen konnte.

Kann man nun verstehen, warum die Madame diesen Mann so sehr liebt? Weil er herzensgut ist. Übers Alter spricht man ja bekanntlich nicht, aber der Liebste feiert nächstes Jahr einen runden Geburtstag und wird dann eine fünf am Rücken haben. Und nein, er hat keine Kinder aus einer früheren Beziehung. Und Erfahrung als Vater auch nicht, aber er scheint als Naturtalent geboren zu sein. Hingebungsvoll kümmert er sich Tag für Tag um unsere Tochter. Aber wer liebevoll neun Monate den Bauch der schwangeren Frau jeden Abend mit einem Oel eincremen tut, der kümmert sich halt auch danach wunderbar.

Und nein es war nach diesem Anfangswochen nicht alles gut. Die Madame kämpft noch heute mit Rückenproblemen und muss zweimal wöchentlich in die Physio. Der Genesungsprozess dauert an, das braucht Kraft. Aber was viel wichtiger ist, dass wir ein gesundes Mädchen haben, ein lustiges, liebes, pflegeleichtes Gegenüber, welches unsere Herzen täglich so fest berührt.

Was die Madame so unendlich fest an seinem Vatersein liebt.....

- Die wunderbaren Gespräche, welche zwischen Vater und Tochter stattfinden. Von der ersten Sekunde an, haben diese beiden immer miteinander kommuniziert und es ist so herrlich den beiden zuzuhören. Und ja unsere petite fille spricht mit ihrem Vater, auch wie ein Wasserfall, halt einfach mit ihren Lauten.

- Das gemeinsame Entdecken des Lebens. Die zwei können einfach im Wintergarten sitzen und gemeinsam dem Regen zuschauen. Schliesslich ist dies ja neu für unser petite fille.

- Den Stolz, die Dankbarkeit, die grenzenlose Liebe in seinen Augen zu sehen.

Die Madame kann sich hundertprozentig auf den Liebsten verlassen, als Ehemann und als Vater. Er kommt nach Hause und ist einfach da, spielt, nimmt in die Arme, hört zu und fragt, wie der Tag gelaufen sei und ist präsent. Er tut alles und trägt seine beiden Liebsten auf Händen. Die Madame darf sich immer fallen lassen und Geborgenheit und Halt finden, genau diese Gefühle vermittelt der Liebste auch unserem petite fille. Was will man mehr....

Grund genug Danke zu sagen, danke für all das Liebe, was wir täglich bekommen. Fürs neu eingerichtete Büro gibt es eine Magnetwand mit Magneten (Werbung), welche zum Liebsten passen. Einer lieben Karte, einem Marzipanäffchen, weil wir unserem petite fille immer Äffchen sagen und einem Shirt für unser Mädel (Werbung) welches der Madame zufällig über den Weg lief. Auch das hätte die Madame nie gedacht, dass sie jemals so ein Schriftshirt kaufen würde, aber eben.... wenn man verliebt ist, dann tut man noch einiges. Und ja, wenn dann die Magnetwand mit Dingen vom Liebsten gefüllt ist, wird sie auch ganz männlich wirken.


Danke Liebster, dass du da bist, wie wir uns in der Kirche versprochen haben. In guten und auch in schwierigen Zeiten.

Ja, die Madame mag den Mutter- und Vatertag. Weil es gut tut, Liebe in Worte zu fassen, auch wenn man dies die anderen 364 Tage auch tut. Es ist dennoch etwas besonderes.

Herzlich, Madame Gaianna

2 Kommentare:

  1. Schön, du hast das ganz grosse Lis plus Zusatzzahl geschenkt bekommen!
    Ich freu mich mit dir...
    Herzlichst
    yase

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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